FINALE UND VERWORFENE UMBAUTEN

Der letzte größere Bauabschnitt begann im Jahr 1999 und und führte schlussendlich auch dazu, dass das Dreisamstadion nicht weiter ausgebaut werden konnte. Daraus resultierte, dass in den kommenden Jahren zwar noch Verbesserungen in Sachen Komfort durchgeführt wurden, aber keine Kapazitätserweiterung mehr durchgeführt wurde. Schlussendlich führte dies dann zu der Notwendigkeit einen Neubau ins Auge zu fassen.

UMBAU GEGENGERADE, AUFSTOCKUNG NORDTRIBÜNE

Der Umbau der Gegengerade und die daraus resultierende Verschiebung der Stehplätze auf die Nordtribüne führte zum Erreichen der maximalen Kapazität von 24.500 Zuschauern, aber auch zu Diskussionen innerhalb der Fanszene. Dies gipfelte in einem großen Protest. Das Fanzine “Fanman” erschien beim Heimspiel gegen Dortmund mit der Kernaussage “Sitzen ist für’n Arsch” in einer letzten Sonderauflage von 7.000 Stück. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hielten viele der Zuschauer das “Ampelmännchen” auf der Rückseite des Fanzines hoch, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Die Hauptgründe für den Umbau der Gegengerade waren finanzieller Natur, denn die Sitzplätze auf der Gegengerade ließen sich teurer verkaufen als die Stehplätze.

Selbst intern war der Umbau der Gegengerade höchst umstritten. Achim Stocker war gegen den Umbau, Finke und Rettig überzeugten ihn aber von der Notwendigkeit. Als die beiden letztgenannten bei einer Diskussion in der Kultkneipe Swamp versuchten die Fanszene zu überzeugen, wurden sie kurzerhand aus der Bar geworfen. Auch die Anwohner des Dreisamstadions waren vom Umbau nicht begeistert. Die Erhöhung der Kapazität und die daraus resultierende Lärmerhöhung an den Spieltagen sorgte für ein Gerichtsverfahren. Infolgedessen wurde eine Einigung zwischen Stadt, Verein und Anwohnern erzielt, dass das Stadion eine Maximalkapazität von 25.000 Besuchern nicht überschreiten darf.

Eine weitere Option, die damals diskutiert worden war, war der Umbau der Gegengerade und Nordtribüne im Stile der Südtribüne, mit unten angelegten Stehplätzen und Sitzplätzen im oberen Teil der Tribünen. So hätten die unten liegenden Stehplätze eine U-Form um den Platz geformt. Allerdings wurde diese Idee aus finanziellen Gründen verworfen.

Was bis heute aber nur wenige Wissen: Der Oberrang der alten Gegengerade wurde in den Neubau von 1999 integriert. Dies ist auch der Grund für die unterschiedlichen Steigungswinkel auf der neuen Gegengerade. Gut zu sehen ist dies auf den Bildern nach dem Umbau, auf denen unterschiedlich farbene Sitzschalen verwendet wurden. Der deutlich sichtbare Bereich in der Mitte stellt dabei den alten Oberrang da. Wer also noch seine Platznummer von vor dem Umbau kennt, kann auch heute noch auf seinen angesammten Platz vor 1999 setzen.

Das Fanhaus, wie wir es heute noch kennen, zwischen Nord und Gegengerade gelegen, war Teil des Bauabschnittes der umgebauten Gegengerade. Allerdings wurde es etwas später eröffnet. Die im Obergeschoss gelegene Partner-Lounge im Fanhaus wurde für die Sponsoren der Freiburger Fußballschule gestaltet, um diesen VIP-Plätze anbieten zu können.  

Kapazität 1999:

Stehplätze

Sitzplätze

Gesamtkapazität

BAU FUNKTIONSGEBÄUDE

Ursprünglich wurde der im Jahr 2002 gebaute Turm zwischen Haupt und Nordtribüne als Pressezentrum geplant. In der heutigen vitra.lounge sollten die Pressekonferenzen stattfinden, in Studio 1 und 2 jeweils TV-Studios entstehen. Die einzige Pressekonferenz die dort allerdings jemals abgehalten wurde, war die der Nationalmannschaft bei ihrem Spiel in Freiburg gegen Kuwait am 9. Mai 2002. In Vereinskreisen wurde der Turm auch scherzhaft “Rettig-Tower” genannt.

Anschließend wurde der Turm für VIPs umfunktoniert. Während im Erdgeschoss zusätzliche Räumlichkeiten für die Mannschaft entstanden, entstand im 1. Obergeschoss der VIP-Bereich. Im 2. OG wurden ebenfalls VIP-Bereiche geschaffen, sowie Räumlichkeiten für Teile der Verwaltung. Das Clubheim der Tennisabteilung, welches sich zuvor an dieser Stelle befand, wurde nicht vollständig abgerissen sondern dessen Kellergeschoss in den Neubau integriert. So überlebten Zwei Umkleidekabinen sowie eine Dusche den Umbau. Wo sich früher also die Tennisspieler umgezogen haben, bereiten sich heute die Einlaufkinder auf ihren Einsatz vor.

Vor der Umwandlung des Turms in einen VIP-Bereich wurde noch ein kompletter Umbau der Haupttribüne geplant. Dieser sollte nicht der Kapazitätserhöhung dienen, sondern den Komfort für die Spieler und VIPs verbessern. Bedingt durch die Kirch-Krise und den gleichzeitigen Abstieg aus der Ersten Liga traute sich der Verein aber nicht mehr diese Gelder zu investieren. Deshalb renovierte man lediglich die Bereiche der Heimmannschaft. Das bedeutet, dass sich die Umkleidekabinen der Gastmannschaften weiterhin auf dem Stand der 1990er Jahre befindet. Ebenfalls nicht realisiert wurde ein geplantes Parkdeck auf dem heutigen Parkplatz.

INSTALLATION VIDEOLEINWAND

Anlässlich des hundertjährigen Vereinsjubiläum wurde die Videoleinwand auf der Südtribüne installiert. Dadurch verringerte sich die Kapazität etwas, auf die heute noch gültigen ca. 24.000 Zuschauer.

Kapazität 2004:

Stehplätze

Sitzplätze

Gesamtkapazität

GEPLANTE UMBAUTEN, BEVORSTEHENDER UMZUG

Seit dem Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga im Jahr 2009 beschäftigte sich der Verein mit einem erneuten Umbau, beziehungsweise mit einem Ausbau des Stadions. Da die Kapazität des Stadions gerichtlich nicht erhöht werden konnte, kamen Studien zum Entschluss, dass es ein weiterer Umbau nicht wirtschaftlich sei.

Trotzdem wurde in den folgenden Jahren nochmals Geld in das Stadion investiert: Um die steigende Nachfrage an VIP-Plätzen nachzukommen, wurde 2009 das VIP-Zelt hinter der Nord- und der Haupttribüne errichtet. Im gleichen Jahr wurde auch die Mixed-Zone ausgebaut, um die Lizenz für die 1. Liga zu erhalten.

Wie das Stadion nach dem Umzug ins Mooswaldstadion genutzt wird, ist final noch nicht entschieden, als wahrscheinlich gilt eine Nutzung durch die 2. Mannschaft und die Frauenabteilung. Ob die Tribünen zurück gebaut werden, ist ebenfalls noch nicht entschieden. Im Gespräch ist aber ein Rückbau von Nord- und Osttribüne.